Limburg-Dietkirchen
Dietkirchen an der Lahn ist ein Stadtteil der Kreisstadt Limburg im Westen Hessens zwischen Taunus und Westerwald.
Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Hessen |
Regierungsbezirk : | Gießen |
Landkreis : | Limburg-Weilburg |
Stadt : | Limburg |
Fläche : | 3,0959 km² |
Einwohner : | 1682 (Juli 2003) |
Bevölkerungsdichte : | 240 Einwohner je km² |
Höhe : | 140 m ü. NN |
Postleitzahl : | 65553 |
Vorwahl : | 06431 |
Geografische Lage : | Koordinaten: 50° 24' N, 8° 5' O 50° 24' N, 8° 5' O |
Kfz-Kennzeichen : | LM |
Website : | www.limburg-dietkirchen.de |
oder: | www.dickerisch.de |
oder: | www.dietkirchen.info |
oder: | www.dietkirchen.de |
E-Mail-Adresse: | webmaster@limburg-dietkirchen.de |
Politik | |
Bürgermeister : | Martin Richard |
- |
Inhaltsverzeichnis |
Vorzeit
Aus der Zeit der Germanen hat sich bis auf den heutigen Tag die Kenntnis von einem heidnischen Kultort auf dem Kalkfelsen bei Dietkirchen gehalten. Diesen Ort nannte man Hain. Er war der erste im Lahngau. Hier pflegte man Gericht zu halten. Der Reckenforst, der gerichtliche Versammlungsort, lag in unmittelbarer Nähe. Er wird schon 1217 urkundlich erwähnt. Man nannte diese Versammlungsstätte auch Thing .
Erste urkundliche Erwähnung
Dietkirchen wird erstmalig im Jahre 841 urkundlich erwähnt. Das Dorf ist jedoch älter. Ein niederes Adelsgeschlecht: "Die Dietkirchener Herren" waren hier wohnhaft.
Christianisierung
In der Geschichte des Dorfes nimmt die Christianisierung des Lahngebietes und das ehemalige Lubentiusstift eine besondere Rolle ein. Bei der Christianisierung von Dietkirchen wird immer wieder behauptet, der Hl. Lubentius habe dort missioniert. Diese Auffassung ist falsch. Die Anfänge des Christentums an der Lahn reichen etwa vom 6. bis zum Ende des 7. Jahrhunderts. In diesem Zeitraum dürfte wohl auch die Gründung des Dorfes liegen.
Lubentiusstift
Die Gründung des Lubentiusstiftes ist auf das Jahr 841 zu datieren. In der romanischen Stiftskirche ruhen die Gebeine von St. Lubentius, um den sich viele Legenden gebildet haben. Wahrscheinlich sind die sterblichen Überreste schon vor 841 von Kobern an der Mosel nach Dietkirchen überführt worden. In der Säkularisierung stand das Stift in der vollen Ausstrahlung. Etwa 425 Seelen zählte zu diesem Zeitpunkt die Pfarrei.
Inmitten einer stillen gepflegten parkähnlichen Friedhofsanlage trifft man auf einen Kirchenbau, der von einer für die Architektur der Zeit typischen Schwere der Bauglieder und allgemein kubischen Massigkeit geprägt ist, wovon sich nur der Innenraum stellenweise zu lösen vermag. Der Anspruch der Architektur sowie die Qualität der Innenausstattung erinnern noch heute an die wichtige kirchenpolitische Rolle des Stifts sowie des Archidiakonats.
Als weitere Schutzheilige wird die Hl. Juliana benannt.
Lahnfähre
Die Lahnfähre in Dietkirchen wird bereits zwischen 1048 und 1098 erwähnt. Der Betrieb dieser Fähre war ein Lehnsrecht. 1959 wurde der Fährbetrieb eingestellt. Als Ersatz wurde 1989 eine 145 Meter lange und 3,30 Meter breite Rad- und Fußbrücke aus Holz unterhalb des Felsens gebaut.
An dieser Brücke treffen sich die Radwege R7 und R8.
Im Bereich der Emsbachmündung (Emsbach = ein kleiner Bach, der zwischen Dietkirchen und Eschhofen in die Lahn mündet), gibt es eine Furt in der Lahn. Die Kaiserliche Reichspost nutzte diesen Wall auf der Streckenführung Frankfurt - Köln und trug dazu bei, daß die Bezeichnung "Postmauer" bis heute noch lebendig ist.
Dietkircher Markt
Zur Ortsgeschichte gehört auch der Dietkircher Markt. Die ersten Anfänge sind nicht mehr zu datieren. Wahrscheinlich liegen sie im Hochmittelalter .
Aus älteren Quellen ist bekannt, dass sich der Schöffe Friedrich Köth von Wahnscheid am 23.Oktober 1653 darüber beklagt, dass "... allen undt yeden Jahres uff Dükkircher Marktags einen ymbs, oder mahlzeit Zugeben, welches von 400 Jahren hero also obseruirt und Continuirt worden, aber yetzo eine Zeitlang eingesteldt ...".
Dieser Beleg ist aber nicht der älteste Nachweis zum Dietkircher Markt. Es wird davon ausgegangen, dass die Anfänge bis ins Hochmittelalter zurückreichen und mit dem Fest des Patrones St. Lubentius eng verbunden sind
Aus Nah und Fern kamen früher die Besucher zum Marktbesuch.
Seit 1991 gibt es allerdings nun wieder, auf Initiative des damaligen Ortsvorstehers Kurt van der Burg und der Zusammenarbeit aller Vereine, eine Neuauflage des Marktes. Dieser findet als historisch orientierter Markt alle 3 Jahre seine Neuauflage.
Mitglieder aller Dorfvereine, Freundesgruppierungen und Einzelpersonen tragen gemeinsam zum Erfolg dieses, sehr schnell in der ganzen Region bekannt und beliebt gewordenen Festes bei. Dies bedeutet immerhin ungefähr 400 Mitwirkende am Markttag selbst. In selbstgenähten alten Gewändern und Kleidern wird versucht, das Originalflair des ursprünglichen Marktes nachzuempfinden.
Kriege
Von kriegerischen Ereignissen blieb das Dorf in den vergangenen Jahrhunderten nicht verschont. Im 1. Weltkrieg wurde bei Dietkirchen ein Kriegsgefangenenlager eingerichtet. Heute befindet sich in der Nähe des ehemaligen Lagers eine Kriegsgräberstätte ( Kriegsgräberstätte Dietkirchen ).
Am 23. Dezember 1914 wurde mit militärischen Ehren, unter der Teilnahme des Dietkircher Kriegervereins, der erste Tote des Lagers, ein Irländer, Fredrick Reilly (* 24. August 1864, †20. Dezember 1914), bestattet
Dietkirchen als Stadtteil von Limburg
1971 gab die Gemeinde ihre Selbständigkeit auf und wurde als erste der umliegenden Orte der Stadt Limburg einverleibt. Der Stadtteil hat nach Stand Juli 2003 1682 Einwohner.
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